Erscheinungsformen
Durch das Zusammenspiel grundlegender Bewegungen entstehen vielfältige Bewegungsformen. Ähnliche Muster innerhalb dieser Formen werden zu übergeordneten Erscheinungsformen gruppiert. Sie fassen Bewegungsformen mit vergleichbaren Bewegungsmustern zusammen. Insgesamt werden sechs bewegungsorientierte Erscheinungsformen definiert. Sie beschreiben typische Fähigkeiten und Aufgaben im Skisport wie z.B. effiziente Schritte in der Ebene und am Hang, stabile Position beim Fahren und Bremsen, an das Gelände angepasste Schwünge oder sicheres Springen und Landen.
Die Erscheinungsformen sind für Leiter wegweisend, sie dienen als Anhaltspunkte, um den Unterricht zu planen und durchzuführen. Gut zusammengefasst sind sie im Technikmodell dargestellt. Im folgenden sind sie nochmals aufgelistet:
Mit effizienten Schritten in der Ebene und am Hang bewegen
In stabiler Position fahren und bremsen
Dem Gelände angepasste Schwünge fahren
Sicher über Anlagen springen und landen
Tricks spielerisch dem Gelände anpassen
In stabiler Position über Boxen und Rails sliden
Die sechs Erscheinungsformen decken unterschiedliche Bewegungen auf den Skiern ab und bieten eine gute Grundlage zur Orientierung während der Saison. In der Praxis zeigt sich aber, dass innerhalb eines Trainings meist mehrerer Erscheinungsformen kombiniert werden, da es nicht sinnvoll ist, eine ganze Lektion nur einer einzigen Erscheinungsform zu widmen.
Deshalb habe ich zehn verschiedenen Mottos entwickelt, zu denen ich jeweils passende Übungen formuliere. Diese Übungen decken verschiedene Erscheinungsformen ab, doch das Motto dient als roter Faden und gibt der JO-Lektion Struktur. Jedes JO-Lektion beginnt mit einem Aufwärmen. Es ist ein zentraler Bestandteil des Trainings. Nicht nur der Körper wird physisch auf das Skifahren vorbereitet, sondern es erleichtert auch den Einstieg ins jeweilige Motto.
Im Hauptteil der Lektion folgen dann Übungen die inhaltlich auf das Motto abgestimmt sind.
Bewegungsphasen in den Erscheinungsformen
Zur besseren Analyse und zum leichteren Verständnis wird eine Schwungform in drei Schwungphasen gegliedert.
In der Auslösephase und in der Steuerphase 1 wird der Ski zur Falllinie hingedreht. In der Steuerphase 2 wird von der Falllinie weggedreht. Eine Schwungform bezweckt eine Richtungsänderung.
Auch eine Sprungform lässt sich in verschiedene Phasen gliedern. Sprungformen teilt man in eine vier anstelle von drei Phasen ein.
In der Vorbereitungsphase befindet sich der Körper meist in gebeugter Haltung. Dabei sind die Armen häufig angewinkelt.
Es folgt die Absprungphase, in der die Bewegung hauptsächlich aus den Knien erfolgt. Das ist eine typische Beugen-Strecken-Kernbewegung.
Danach schlisst sich die Flug-bzw. Trickphase an, in der die eigentliche Bewegung in der Luft stattfindet.
Schliesslich endet der Sprung in der Landephase, in der die Kernbewegung erneut eine zentrale Rolle spielt, bevor der Übergang in die Gerätefunktion gleiten erfolgt.